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Rezi zu Hitlers amerikanisches Vorbild


BUCHANGABEN

Titel: Hitlers amerikanisches Vorbild

Autor: James Q. Whitman

Verlag: C.H. Beck

Erhältlich: Gebunden (ISBN 978-3-406-72139-7) oder Ebook (ISBN 978-3-406-72140-3)

Beim Buchhändler ihres Vertrauens, direkt bei Verlag oder jedem Onlineportal

INHALT

„Jim Crow-Gesetze“ und „Nürnberger Gesetzte, USA und Deutschland nicht unbedingt Paarungen, die man so zusammen setzen würde, wenn man die 1930er denkt. Und doch haben sie mehr miteinander zu tun, als man auf den ersten Blick vermuten würde. James Whitman nimmt uns in seinem Buch auf eine geschichtliche Exkursion mit, die fundiert und sorgefältig recherchiert ist. Die aufzeigt, dass die Deutschen nicht nur, wie oft gesagt, auf Amerika hinwiesen um ihr tun zu legitimieren. Viel mehr befassten sie sich sehr ausführlich mit den Gesetzen und Umsetzungen der vereinigten Staaten. Die zeigt, was zu dieser Zeit in den Staaten los war, und wie das Ganze auch heute noch aktuell ist.

MEINE MEINUNG

Ich musste dieses Buch lesen. Nicht nur weil der Vertreter begeistert war, weil mich Geschichte sowieso interessiert und der Klappentext mehr als spannend klingt (KT: Als in Deutschland die Nationalsozialisten triumphieren, ist in den USA die hohe Zeit der „Jim-Crow-Gesetze“, mit denen die Diskriminierung der Schwarzen geltendes Recht wird. Eine zufällige Parallele? Was kaum zu glauben klingt, das dokumentiert der Rechtshistoriker James Q. Whitman unwiderleglich: Der Rassismus in den USA lieferte den Nazis Anschauungsmaterial für die Diskriminierung der Juden.) sondern weil ich wissen wollte, was da dran ist. Ich wusste, dass es die Gesetzte gab, aber dass es so arg war, wurde mir erst durch die Lektüre dieses Buches so wirklich bewusst.

Whitman greift ein heikles Thema auf, das so einiges in ein anders Licht rückt. Doch er tut dies souverän und ohne Schnörkel. Die letzten 20 Seiten sind Anmerkungen und Quellennachweise. Und das macht für mich das Buch so speziell, da alles „nachweisbar“ ist und recherchiert. Somit kann niemand sagen jaja, da ist wieder die Hälfte erfunden. Nein leider nicht.

Das Buch selber hab ich sehr gerne gelesen. Es liest sich trotz wissenschaftlichem Anspruch flüssig und gerade die vielen Zitate und Textauszüge machen es spannend. Wieso ich doch fast 4 Wochen für die 200 (inkl. Quellenangaben) Seiten gebraucht habe, lag an der ewigen Recherche. Ich bin da manchmal eigen, aber es gab öfter Tage, wo ich nur eine Seite gelesen hab und 3 Stunden recherchiert habe, weil ich einfach mehr wissen wollte oder noch genaueres. Und das obwohl schon nur im Buch selber so einiges an Aha-, Wie bitte- und Was-Momenten vorhanden ist. Oder wusstet ihr, was die Ein-Tropfen-Regel ist, dass die Deutschen eine Studienreise nach Amerika unternahmen, und ihnen die Amis in einem Punkt zu krass waren? Nicht, dann lest dieses Buch.

Ich kann dieses Buch wirklich nur jedem ans Herz legen. Geeignet für alle Interessierten und Leute, die ihren Wissenshorizont erweitern möchten.

Fazit: Ein Buch, das für mich in die Kategorie „Gegen das Vergessen“ geht, denn es ist noch nicht ein Mal ein Jahrhundert her. Und doch habe ich so einiges vergessen/verdrängt, was mir durch dieses Buch bewusst wurde. Sollte für mich Pflichtlektüre werden und wird bestimmt eins meiner Sachbuchhighlights 2018

Hier einige spannende Links, die ich auf meiner Recherchereise gefunden habe:

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